Interview mit yO
Kurzporträt von Jörg aka “DJ yO” aka “The Mighty Yo” aka “Jörg Goldmann” aka „Soulectrique“:
1973 in Rudolstadt geboren. Erste Bookings im Konsum in Jena und umliegenden Discos. Gründer und Papa des legendären flucS, später Geschäftsführer des Nachfolgeclubs y.ra-dc. Weitere Gastauftritte folgten danach als Deejay in vielen bekannten Clubs und auf Festivals unter verschiedenen Namen. Heute erfolgreicher Veranstalter des beliebten Lovelee Day. Ist immer noch glücklich mit seiner Flucsliebe verheiratet und lebt heute mit ihr und den beiden gemeinsamen Kindern in Spanien. War 1995 offizieller Rekordhalter im Dauerauflegen mit 119 Stunden, aufgestellt in der Disco B88 in Jena. FunFact: Der Name yO entstand schon sehr früh. Aufgrund seiner Leidenschaft für Cola und der damit verbundenen erhöhten Aktivität wurde er von seiner Familie JoJo genannt, woraus irgendwann die Kurzform yO wurde.
Interview:
Was war damals dein Antrieb die flucS Partys zu veranstalten?
Ein eigener Club, davon träumt so ziemlich jeder Deejay.
Wann war der Moment wo dir klar wurde, dass sich das flucS zur Legende innerhalb der Thüringer Clublandschaft entwickeln könnte bzw. entwickelt hat?
So richtig konnte die Tragweite damals noch niemand abschätzen. Zumindest hat sich keiner Gedanken gemacht. Es gab nur das Hier und Jetzt. Zum spektakulären Closing mit ca. 5000 Fans und vielen Tränen war klar… hier bricht was ganz Großes zusammen.
Welcher Moment oder welche Party ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Ich habe wirklich in vielen Clubs in Deutschland gespielt, Open Aire ́s, Festivals , Rave ́s…auch in Australien, Spanien und Österreich war es super toll. Aber im eigenen Club war es einfach unerreicht, wenn bei jedem Übergang die Crowd so laut schreit, dass du nicht mehr weißt wo hinten und vorn ist und dir eine Gänsehaut über den Rücken fährt, es dir vor Freude die Tränen in die Augen presst und du voller Glücksgefühle bist…diese Momente kann keiner in Worte fassen, man muss sie erlebt haben.
Das Ende war für viele von uns ziemlich hart, wie bist du persönlich damals mit der Schließung umgegangen?
Ich und die ganze flucS Crew haben lange über die Schließung diskutiert, aber allen war klar, dass es keinen Ausweg gibt. Somit hatten wir persönlich etwas mehr Zeit. Für viele aber kam es sehr plötzlich.
Wie ging es damals musikalisch und privat für dich weiter?
Nach der Schließung ging es für mich als Deejay auf hohem Level weiter. Resident im Joue Joue in Erfurt, Musikproduktion und internationale Auftritte mit den Boogie Pimps. Privat stellte auch das flucS meine Weichen. Im Jahr 2000 traf ich meine große Liebe dort. Heute mit 2 Kindern sind wir immer noch unzertrennlich.
Bist du damals auch „fremd“ gegangen und warst selbst auch in anderen Clubs in Thüringen feiern? Wenn ja, in welchen am liebsten und warum?
Leider war es nicht möglich als Gast auf eine Party zu gehen da ich immer Bookings hatte.
Was war der Grund den Lovelee Day ab 2013 wieder zu veranstalten und war es von Anfang an als jährliches Event geplant?
Nun der Schmerz über die Schließung saß tief und ich habe eher aus Scherz immer gesagt, dass ich, wenn überhaupt, nach 10 Jahren eine Remember Party starten würde.
Die Jahre gingen ins Land und auf einmal war es 2013. Nach dem mich auch viele drauf angesprochen hatten plante ich eine flucS Remember / Lovelee Day Party …einfach alles zusammen. Der Erfolg war überwältigend und seither ist es das Event im Jahr worauf viele immer wieder Hinfiebern…
Darf die Feiergemeinde Hoffnung haben, dass wir uns auch noch mit Rollatoren zu deinen Housevibes auf dem Lovelee Day versammeln werden?
Nun ich denke wir haben noch grandiose Jahre vor uns… auf die ich mich wirklich freue.
Zu guter Letzt: bitte nenne uns doch noch deine zwei Lieblingsplatten, welche du am meisten mit dem flucS verbindest.
–Absolute Nr. 1: Ti Pi Cal – it hurts (12“ Edit)
–Nr. 2: Romanthony – the wanderer
F.e.T.T.es Danke yO! 😊
Als kleinen Bonus gibts hier noch die Links zu seinen Lieblinsplatten und weiteren ansteckenden Weirafilmchen. Viel Spass beim schauen und mitwackeln!
Einfach super das Interview und auch die Videos und die Musik. Das weckt Erinnerungen, da laufen glatt ein paar Tränchen. Vielen Dank an den Autor. Warte schon auf weitere Artikel. Super Idee und prima umgesetzt . Sau cool!
Hallo Krissi,
bei solch lieben Kommentaren laufen bei uns auch glatt ein paar (Freuden)tränchen die Wangen runter. Lieben Dank und stay gerne tuned für den nächsten Beitrag. 🙂
servus
Mein Name ist Marco. Ich suche schon seit vielen vielen Jahren das Abschlusslied was immer in der B88 in Jena gespielt wurde. Ich habe gehört das es Natalie heißen soll. Aber ich weiß es nicht genau. Ich hoffe es kann mir jemand helfen. Grüße aus gera
Hallo.
Also falls du das Lied selbst noch nicht gefunden hast, hör dir auf YouTube mal folgendes an, ich denke das müsste das richtige sein 😉
Invisible Limits – Natalie’s
Yo hat das Lied auch gern mal im flucS als Final Track gespielt.
Grüße aus Jena